Stellungnahme zur vorerst letzten Austragung der Internationalen Haydntage auf Schloss Esterházy

Die international renommierten Haydnfestspiele feierten im Eisenstädter Haydnsaal mit dem fulminanten Finale unter dem Dirigent Adam Fischer letzten Sonntag Ihren vorläufigen Abschied aus dem Schloss Esterházy.

Die Familie Esterházy muss unterstreichen, dass das Hinausdrängen der Haydntage aus dem Schloss einen Kulturbruch darstellt und ebenso wie die gesamten Geschehnisse um die Stiftungen nicht der Tradition und den Werten des Hauses entsprechen. All dies geschah und geschieht gegen den ausdrücklichen Willen der Familie, die jeden Einflusses auf die Stiftungen beraubt wurde. Die Familie möchte allerdings dem Intendanten Prof. Dr. Reicher und den Künstlern Dank und Hochachtung aussprechen. Sie haben den Ruf Joseph Haydns und vor allem seiner burgenländischen Heimat in den vergangenen drei Jahrzehnten weltweit sehr erfolgreich befördert.

Zu den Maßnahmen des Stiftungsmanagements hielt schon im Vorjahr Paul VI. Anton im Namen der Familie Folgendes fest:

„Die Namen Haydn und Esterházy sind seit Jahrhunderten eng miteinander verbunden. Sie stehen ebenso lange für die ideale Symbiose zwischen Mäzen und Künstler, für Loyalität und gegenseitigen Respekt, für Verantwortungs- und Traditionsbewusstsein. Für diese Werte stehen die Nachkommen der Fürsten Esterházy bis heute. Mit Entsetzen muss die Familie Esterházy nun aber feststellen, dass diese Namen und die durch sie repräsentierten Ideale jetzt massiv beschädigt und zum Teil geradewegs missbraucht werden.“

Die Familie bedauert außerordentlich, dass sich daran auch im vergangenen Jahr nichts geändert hat. Das Management der „Esterhazy-Gruppe“ – die derzeit mit der Familie Esterházy allerdings überhaupt nichts zu tun hat – ist offenbar weder willens, noch im Stande, der sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Verantwortung, die mit der Verwaltung des Esterházy ́schen Familienvermögens verbunden ist, zu entsprechen.

Fürst Anton II. Esterházy
mit Sohn Paul VI. Anton
(Linie Forchtenstein)

Graf Paul Esterházy
(Linie Csesznek)

Graf Moritz Esterházy
(Linie Altsohl)

Wien, den 28. September 2016