Ausschnitt aus dem Artikel „Klassischer Theaterdonner auf, aber auch hinter der Bühne“ in Die Presse vom 15.09.2015:


Mit dem festlichen „Te Deum“ setzte man hernach den offiziellen Schlusspunkt hinter das diesjährige Programm; um zuletzt doch noch die letzten Takte der „Abschiedssymphonie“ zu einem programmatischen Finale zu nutzen: Klammheimlich stahlen sich die Musikanten davon – das Publikum blieb symbolträchtig allein zurück wie einst der Fürst. Dessen Nachkommen wehren sich mittlerweile in offenen Briefen gegen die Machenschaften des Geschäftsführers der Betriebsgesellschaft, die den Namen Esterházy trägt, der damit, so Paul Anton Esterházy, „massiv beschädigt und zum Teil geradewegs missbraucht“ werde.

 

Jedenfalls gewinnt der Zuschauer den Eindruck, dass da ein unschönes Spiel gespielt wird. Die Festspiele, die über Jahre hin exzellente Arbeit geleistet haben, benötigen den Festsaal maximal zwei Wochen pro Jahr. Wenn die Betriebsgesellschaft Lust hat, weitere Konzerte oder gar ein eigenes Festival zu veranstalten, hätte sie also an rund 350 Tagen Zeit dazu; und kann überdies, wie bisher, Einnahmen lukrieren. Die Haydn-Festspiele bezahlen nämlich kräftig Miete

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