Ausschnitt aus dem Artikel “Macbeth im Burgenland” im Kurier vom 05.07.2015:

Am kommenden Mittwoch wird die Premiere der „Tosca“, Puccinis Oper über Liebe und Mord, gefeiert. Was sich wirtschaftlich allerdings hinter dem monumentalen Bühnenbild im Steinbruch von St. Margarethen abspielte, erinnert eher an Shakespeares Macht-Drama „Macbeth“.

Werner sollte nach der Insolvenz seiner Firma OFS im Vorjahr weiterhin das Gesicht des monumentalen Open-Air-Spektakels bleiben. Er durfte von Ottrubays Gnaden auf der Payroll der neuen Festspiel-Gesellschaft Arenaria als Prokurist mitspielen. Doch damit ist jetzt auch Schluss.

Sein Anwalt Johannes Hock formuliert schärfer: „Es gibt viele Indizien dafür, dass interveniert wurde, um die Liquidität der OFS zu verschlechtern.“ Ottrubay selbst habe sogar „maßgeblich zur Insolvenz beigetragen“.
….

Unmittelbar nachdem die Esterházy Betriebe GmbH, die Eigentümerin des Steinbruchs, die Kündigung öffentlich bekannt gab, fuhr die finanzierende Raiffeisenbank den Kreditrahmen hinunter. Es gebe starke Indizien dafür, dass Ottrubay dies bei der Bank veranlasst habe, sagt Hock.

„Ottrubay ist ein rücksichtsloser Machtmensch und will alles im Land, das kulturell erfolgreich ist, unter seine Kontrolle bringen“, wird dem streitbaren, ÖVP-nahen Neffen der verstorbenen Fürstin Melinda Esterházy im rot dominierten Burgenland nachgesagt.

Mittlerweile fürchten sich auch die international renommierten Haydn-Festspiele vor einer Übernahme.

Hinter den Kulissen wird schon länger heftig gestritten. Derzeit zahlen die Haydn-Festspiele für das elftägige Hochamt auf den burgenländischen Komponisten sowie weitere zehn Veranstaltungstage und die Büromiete rund 125.000 Euro im Jahr. Ottrubay soll 25.000 Euro pro Tag gefordert haben. Womit das Festival unfinanzierbar würde.

Obendrein streitet Ottrubay noch mit Paul-Anton Esterházy, dem Großneffen des Fürsten, vor Gericht. Aber das ist eine ganz andere Geschichte, da geht es um den Einfluss auf die Stiftungen.

Gefunden in: Kurier