Ausschnitt aus dem Artikel “Haydn-Festspiele: Existenzgefährdender Zwist” in Der Standard vom 13.07.2015:
Dem „Hofmusiker“ in Diensten der Familie Esterházy ist ein Festival gewidmet, dessen Intendant Walter Reicher nun bis 2020 verlängert wurde. Indes gibt es Probleme mit dem Vermieter, der Esterházy-Stiftung. Langfristige Planungen würden verunmöglicht, es gäbe Einmischung, so Reicher.
…Intendant Reicher sieht das weniger entspannt: „Der Mietvertrag läuft Ende 2016 aus. Mittlerweile verhandeln wir seit mehr als drei Jahren mit Esterhazy über einen neuen langfristigen Mietvertrag. Verzögerungstaktiken und neue Forderungen haben uns nun in eine existenzbedrohende Zeitnot gebracht. Wir müssten eigentlich jetzt für 2018 und darüber hinaus planen.“
Zu den Forderungen der Stiftung, deren Ursprung Reicher bei Stiftungsvorstand Stefan Ottrubay sieht, meint er: „Orchestra in Residence? Anscheinend ist ihm entgangen, dass wir dieses seit 1987 haben, die Österreichisch-Ungarische Haydn Philharmonie, die von Adam Fischer gegründet wurde.“ Verjüngung des Publikums? „Als ob das nicht ein Phänomen wäre, das allen Klassikveranstaltern bekannt wäre. Seit 1991 fahren wir gezielt Förderprogramme für Kinder. Ottrubay verkündet auch, dass seine Kinderoper die erste Inszenierung im Haydnsaal seit 180 Jahren gewesen wäre. Dass wir 12 Jahre lang einen Opernzyklus hatten, scheint ihm entgangen zu sein, obwohl er bei einigen im Haydnsaal saß.“
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Gefunden in: Der Standard